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05. Jänner 2024

Publikation zur Geschlechterdiversität in den Leitungsgremien börsennotierter Unternehmen

Tanja Strobl hat an der FH Salzburg Betriebswirtschaft studiert und ihre Bachelorarbeit zum Thema Geschlechterdiversität in Leitungsfunktionen verfasst. Die Ergebnisse ihrer Arbeit wurden nun in der "RWZ - Zeitschrift für Recht und Rechnungswesen" veröffentlicht.

Absolventin Tanja Strobl (rechts im Bild) mit ihrer Betreuerin Christine Mitter

Tanja Strobl analysierte im Rahmen ihrer Bachelorarbeit die Geschlechtervielfalt im Vorstand und Aufsichtsrat börsennotierter österreichischer Unternehmen. Im Mittelpunkt stand dabei die Frage, ob die gesetzlich verankerte 30%-Quote im Aufsichtsrat den Anteil weiblicher Mitglieder erhöht und auch Ausstrahlungseffekte auf den Vorstand hat. 

Gemeinsam mit ihrer Betreuerin Christine Mitter wurden die Ergebnisse der Bachelorarbeit unter dem Titel „Geschlechterdiversität im Vorstand und Aufsichtsrat österreichischer börsennotierter Unternehmen“ nun für eine Publikation in der RWZ – Zeitschrift für Recht und Rechnungswesen aufbereitet.

Die Studie zeigt, dass die Einführung der verpflichtenden gesetzlichen Quote von 30 % im Aufsichtsrat zu einer Erhöhung des Frauenanteils führte. Allerdings erreichten 2020 nur 25 der untersuchten 58 Unternehmen einen Frauenanteil von 30 % oder mehr im Aufsichtsrat. Ausstrahlungseffekte auf den Vorstand ergaben sich nicht - in diesem Gremium war auch 2020 die Frauenquote sehr gering und es existierten viele rein männliche Vorstände. 

Positive Auswirkungen der Geschlechtervielfalt auf die Unternehmensleistung bestätigten sich nur teilweise: Die Ergebnisse zeigten einen schwach positiven Zusammenhang zwischen der Frauenquote im Vorstand und Aufsichtsrat und dem Return on Assets für das Geschäftsjahr 2020. 

Dies kann an Verzögerungseffekten liegen, da sich die Entscheidungen von Vorständen und Aufsichtsräten erst nach einiger Zeit in der Unternehmensleistung manifestieren. Darüber hinaus scheint eine kritische Masse (oft 30 % und mehr) an unterrepräsentierten Personen erforderlich zu sein, um positive Einflüsse zu bewirken. Die geringen Effekte in Österreich könnten daher auch darauf zurückzuführen sein, dass Frauen in österreichischen Vorständen kaum anzutreffen sind und sich selbst im Aufsichtsrat großteils in der Minderheit befinden.

Die Publikation ist unter folgendem Link erhältlich: https://lesen.lexisnexis.at/_/geschlechterdiversitaet-im-vorstand-und-aufsichtsrat-oesterreich/artikel/rwz/2023/10/RWZ_2023_10_056.html